Ob der Autodidakt und Fotograf Fritz Zapp den Satz von Sinclair Lewis kannte oder nicht, seine Aufnahmen der Stadt Köln und ihres Wahrzeichens, dem Kölner Dom, verbildlichen das von Lewis beschriebene Sehen. Zapp (1892 – 1960) fotografierte den Kölner Dom nicht in der sonst üblichen Südperspektive, sondern aus der Nordansicht und ließ so die beiden charakteristischen Türme des Doms zu einem verschmelzen – eine „neue, unkonventionelle Bildlösung“ (Evelyn Bertram-Neunzig)
Die Fotografien Zapps entstanden zwischen 1910 und 1915 und dokumentieren die Gründerzeitarchitekturen der Stadt Köln, die während des Zweiten Weltkriegs durch die Bombardierung zerstört wurden. Circa 8.000 Glasplatten, Einzelbilder sowie Planfilme hinterließ Fritz Zapp bei seinem Tod 1960. 2007 erwarb das Rheinische Bildarchiv 164 Glasnegative , welche nun in der Deutschen Digitalen Bibliothek zu sehen sind. Die historischen Aufnahmen zeigen Straßenansichten, Wohn- und Geschäftsbauten entlang der Ringe und der damals neu erbauten Vorstädte wie Neuehrenfeld.